"Zwei Kaffees bitte, einen für mich und einen Aufgeschobenen.“ Diesen Satz hört man hoffentlich bald häufiger in der Alexianer Waschküche. Der integrativ geführte Betrieb ist als erstes Cafe in Münster, Teil des Projektes „Suspended Coffee“. Das Prinzip ist einfach: Der Gast bezahlt im Voraus zwei Kaffee, einen für sich und den anderen für eine Person, die sich selbst keinen Kaffee leisten kann. Diese Person kann dann in der Alexianer Waschküche nach einem „aufgeschobenen Kaffee“ fragen und bekommt das kostenlose heiße Getränk.
Der Ursprung der Tradition Suspended Coffees/Aufgeschobenen Kaffees stammt aus Italien, wo sich viele Menschen nach dem Krieg keinen Kaffee leisten konnten. In Italien ist Kaffee nicht nur ein Genussmittel, sondern auch ein Grundrecht. Aus diesem Grund beschlossen die wohlhabenden Menschen zwei Kaffees zu bezahlen, aber nur einen zu trinken. Der andere Kaffee wurde „aufgehoben“ für die Personen, die sich selbst keinen Kaffee leisten konnten. Im Café mussten diese Personen dann nur nach einem "caffe sospeso" fragen und bekamen das kostenlose heiße Getränk.
Die Alexianer Waschküche wurde auf dieses Projekt aufmerksam und möchte sich daran beteiligen. „Dieses Konzept zeigt, dass Unterstützung von Menschen denen es nicht so gut geht, ganz einfach sein kann.“ So Uta Deutschländer, Geschäftsführerin der Alexianer Integrationsbetriebe in Münster. „Da wir in der Alexianer Waschküche unter anderem auf Kaffee spezialisiert sind und zudem besonders Wert auf Bio und fair gehandelten Produkte legen, ist Suspended Coffee eine gute Methode um Menschen zu helfen. Man darf nicht vergessen, dass jeder von uns in so eine Situation geraten kann. Suspended Coffee bietet ein simples Prinzip der Unterstützung.“ So Deutschländer weiter. In der Alexianer Waschküche hängt eine Tafel, auf der die Anzahl Aufgeschobener Kaffee steht. „Wir hoffen natürlich auf eine große Resonanz. Da wir mit gutem Beispiel voran gehen, stellt wir sieben Tassen aufgeschobenen Kaffee zur Verfügung.“